Sommer, Sonne, Hitze – TIPPS nach der TCM
SOMMER – SONNE – HITZE – TROCKENHEIT = Das große YANG
Der Sommer verkörpert das YANG. Zuviel Hitze schwächt unser YIN. Dazu gehört auch das Blut, welches wie eine Kühlflüssigkeit wirkt, aber auch unsere Muskel, Sehnen und Bänder versorgt. Verlieren wir zuviel Schweiss (YIN), trocknen wir aus und wir überhitzen. Vergleichbar mit einem Garten, der zuwenig Wasser bekommt. Deshalb sollten wir uns vor der größten Hitze schützen, an ein schattiges Plätzchen flüchten oder im Wasser Abkühlung suchen.
Generell gilt für diese Jahreszeit: wenig Bewegung, wenig Anstrengung, sich also so wenig wie möglich in der größten Hitze verausgaben sprich: Anstrengende Aktivitäten sollten eher zeitig in der Früh oder später am Abend erfolgen – SO schützen wir unser wertvolles YIN.
Unser Schutzschild für die Hitze ist unsere Haut sowie unser Kreislaufsystem. Dieses verbraucht nun besonders viel Energie, denn das Blut muss gut zirkulieren, damit wir nicht „überhitzen“. Dh, wir brauchen genügend Blut und auch genügend QI, damit der Körper uns gut kühlen kann.
Auch sollten wir auf die Ernährung achten und bei der Hitze eher etwas leichtes, bereits gekochtes, sowie etwas thermisch erfrischendes (siehe unten) zu uns nehmen, da sich in der größte Mittagshitze die meiste Energie an der Oberfläche und nicht im Verdauungstrakt befindet. Auf zuviel Rohkost sollte ebenso verzichtet werden, da unser Verdauungssystem zuviel Energie braucht um die Nahrung „aufzuheizen, zu zerlegen, zu transportieren und zu verdauen“.
Folgende Symptome können ein Hinweis darauf sein, dass das YIN fehlt bzw. dieses aus dem Gleichgewicht geraten ist:
- Nachtschweiß, Hitzewallungen, unuhiger Schlaf
- trockene oder entzündete Haut
- Unruhe / Nervosität
- Kreislaufschwäche / Müdigkeit
- Durstgefühl und Verlangen nach eiskalten Getränken
- Verstopfung oder aber auch leichter übelriechender Durchfall
- Sodbrennen / Gastritis
- Konzentrationsstörungen / Vergesslichkeit
- Reizbarkeit
- Sonnenstich
Das heisst: Im SOMMER, bei Hitze, benötigen wir ganz viel YIN – viel Wassser, viel Flüssigkeit. ABER: nicht zuviel EIS und auch keine eiskalten Getränke, denn diese muss unser Körper wieder auf Körpertemperatur „erhitzen“ um den Temperaturunterschied auszugleichen und das verbraucht wieder viel Energie. Geeignet wäre viel Wasser mit Minze, Melisse, Zitrone oder einem (lauwarmen) kühlen Pfefferminz- oder Salbeitee (wirkt gegen Schwitzen!)
Auf zuviel ZITRONE sollte ebenso verzichtet werden. Denn der „saure Geschmack“ wirkt zusammenziehend. In geringer Menge ist das gut um die Körpersäfte zu bewahren. Ein ZUVIEL jedoch führt dazu, dass die Energie im Inneren blockiert und somit das QI und die Körperflüssigkeit blockiert wird.
Bevorzuge thermisch kühlende Lebensmittel:
- Zucchini
- Gurken
- Tomaten
- Paprika
- Spinat / Mangold
- Champignon
- Melanzani
- Kohlrabi
- Spargel
- Couscous, Bulgur, Reis, Hirse
- Linsen & Erbsen
- Fisch & Meeresfrüchte
- Huhn / Pute / Rind
- Salate
- Obst
- Wassermelone
- Tofu
- Joghurt / Frischkäse / Topfen
- Zitronen bzw. Zitrusfrüchte (nicht zuviel)
Darauf solltest du ebenso achten:
Es sollten nicht nur KALTE Lebensmittel (dazu gehören auch Brotmahlzeiten, Weckerl usw. ) und ROHKOST gegessen werden. Dies führt zu Feuchtigkeit und Nässe im Körper – es fehlt das QI, das Verdauungsfeuer wird geschwächt und in der Folge auch das Element Metall – Lunge & Dickdarm – welche für das Funktionieren des Abwehrsystems/ Immunsystems zuständig sind. Somit ist eine ErKÄLTung oder ein Schnupfen im Herbst vorprogrammiert.
Kombiniere Salate immer mit etwas Warmen/Gekochten/Gebratenem wie zB. ein Stück Fisch, Fleisch, Käse, Tofu, Falaffel, Frühlingsrollen usw. oder gebratenem Gemüse wie Zucchini, Paprika, Champignon, Pilze, Tomaten. Bereits gekochte Salate wie ein Kartoffelsalat, Fisolen- , Bohnen-, rote Rüben Salat oder ein Reis-, Hirse-, Nudel- oder Couscous-Salat mit viel frischem – hier auch gerne rohem oder bereits gekochtem Gemüse – sind ebenso wunderbar erfrischend. Lauwarme Suppen wären auch ideal.
Frische Kräuter wie Oregano, Rosmarin, Thymian und Basilikum besitzen eine verdauungsfördernde, wärmende Wirkung. Sie passen daher perfekt zu thermisch kalten Gerichten, wie Mozarella mit Tomaten oder Schafkäse und Gurken.
Wie zeigt sich zuviel Feuchtigkeit/ Nässe und in der Folge Schleim im Körper?
- Verdauungsschwierigkeiten
- Durchfall
- Magen-Darm Grippe
- Müdigkeit – vor allem nach dem Essen –
- Blähbauch
- Wasserinlagerungen
- Ödeme
- Hautunreinheiten
- Gewichtszunahme
- Schlacken im Gewebe und in den Gelenken, uvm. führen.
Lies auch hier gerne nach: https://mohr-tcm.at/feuchtigkeit-schleim-was-bedeutet-das-in-der-tcm/
Im Sommer gibt es sehr viele viele rote Früchte & Beeren, welche sich wunderbar mit gekochten Haferflocken (Porridge), Dinkelflocken, Polenta, Hirse, Gries usw. kombinieren lassen. Zudem sind rote Früchte und Beeren blutaufbauend und stärken das HERZ. Im Sommer lasse ich mein Porridge auskühlen und mische gerne etwas kühlendes Joghurt dazu (den erwärmenden Zimt lasse ich ebenso weg).
Verzichte daher auch im Sommer NICHT auf das thermisch warme FRÜHSTÜCK !!
Hier noch ein paar Tipps/ Rezeptideen zum Thema Frühstück, und wieso es so wertvoll ist: https://mohr-tcm.at/fruehstuecken-nach-tcm-gesund-und-stark-aus-der-inneren-mitte/
TIPPS zum GRILLEN:
Im Sommer wird sehr gerne und sehr oft gegrillt, dies erzeugt ebenso sehr viel Hitze. Fleisch, (Lammfleisch ist das „erhitzendste“ Fleisch), scharfe Saucen, Alkohol, erzeugen zusätzliche Hitze im Körper.
Leg dir besser kühlendes Gemüse wie Zucchini, Paprika, Tomaten oder Auberginen auf den Grillrost und kombiniere dieses mit Fisch. Als Sauce eignet sich eine Joghurtsauce, anstatt der erhitzenden Chili, Curry- oder Knoblauchsauce. Als Beilage sind Kartoffel optimal, anstelle der thermisch kalten Gurken – oder Tomatensalate.
Ein EIS zur Nachspeise lässt sich hervorragend mit gegrilltem Obst wie: Ananas, Mango, Banane oder Marillen kombinieren. Schon mal versucht?
Du siehst – im Sommer ist es wichtig, nicht nur KALT bzw. zu KALTEM auch etwas WARMES oder bereits GEKOCHTES zu essen !
Der SOMMER – der süße und der bittere Geschmack und dessen (Aus)Wirkung!
Die TCM misst dem „süßen Geschmack“ eine sehr befeuchtende Wirkung bei. Das merken wir, wenn wir generell zu viel Süßes essen. Der Körper geht auf, das Bindegewebe wird weich (merkbar in Cellulite). Flüssigkeit (Schlacken) sammelt sich vor allem um den Bauch, die Hüften, Po und Oberschenkel. Der süße Geschmack kommt im Sommer vielseitig zum Einsatz. Er steckt in den vielen süßen Früchten, in den Getränken und im Eis.
Nun kommt der „bittere Geschmack“ zum Einsatz, denn bitter senkt ab, leitet aus und trocknet aus. Zum Beispiel ist Kaffee bitter. Trinkt man zuviel davon, muss man auch öfter auf die Toilette gehen (Zuviel Kaffeegenuss immer mit Wasser kompensieren)
Zum bitteren Geschmack zählen :
- Radicchio
- Endiviensalat
- rote Rüben
- Ruccola
- Löwenzahn
- Artischocke
- Cicchoreé
- Buchweizen / Amarath / Roggen / Quinoa
- Kaffee
- grüner Tee, Puh Erh Tee, Schwarzer Tee , Salbei, Brennnessel
- Hollunderbeere
- Quitte
- Bier
Der SOMMER wird in der TCM dem Element FEUER und den Organen Herz/Dünndarm zugeordnet. FEUER das Zeichen für Energie, Lebensfreude, Liebe, Lust, Lachen
Das HERZ ist in der TCM das Kaiserorgan – der Herrscher und Monarch. Es entspricht der wärmenden, kommunizierenden Qualität des Sommers, voller Dynamik und Leidenschaft. Das Herz ist humor- und liebevoll und sprüht vor LEBENSLUST.
Die Farbe des Feuerelementes ist rot. Rot ist verführerisch. Rot steht mit der Sexualität in Verbindung, mit der Lust. Lust ist heiß und Lust ist ein Ausdruck der Yang Energie!
Im Herzen ist auch der Sitz des Bewusstseins, des Fühlens und Denkens (fehlt die Energie im Herzen, ist der Mensch voll Kummer und Gram, ständig besorgt, furchtsam und ängstlich und trägt keine bis wenig Liebe und Lebensenergie in sich).
Fazit: STRAHLE WIE DIE SONNE. Genieße dein LEBEN, lache und erfreu dich an den kleinen Dingen des Lebens. Öffne dein HERZ.
Hier ein weiterer Blog zum Thema HERZ https://mohr-tcm.at/das-herz-sitz-der-seele/
© Elisabeth Mohr
Posted on: Juni 12, 2018, by : Elisabeth Mohr